Die Große Halle

Gabriel spürte wie sich Kadys Muskeln anspannten. Wissend vergrößerte er die Distanz zwischen ihnen und sah sie entschuldigend an.
,,Tut mir leid", sagte er leise.

OUT: Sry das ich ne Zeit nicht on war, unser Internet hat irgendwie rumgespackt.

OUT: Kein Problem, kenn ich^^ Schön, dass du wieder da bist.

Kady schaute nach unten auf ihre Füße und versuchte vorzutäuschen, dass sie darauf achtete, keine falschen Schritte zu machen.
Nicht schlimm, es ist nur...
Sie zuckte mit den Schultern.
Ich kenne dich nicht.
Sie verschwieg, dass sie eben so nah an einem Jungen gewesen war, wie noch nie zuvor, er musste ja nicht unbedingt wissen, dass sie in Thema Jungs noch keinerlei Erfahrungen hatte.

out: Da würde ich widersprechen. Ich finde, dass die deutsche Sprache, gerade weil sie sehr genau dekliniert und konjugiert, oftmals präziser und eindeutiger beschreibt als andere Sprachen. Das einzige Problem, was ich eventuell sehe, ist das Vokabular bzw. die Uneindeutigkeit des Vokabulars (wie z.B. Freundin im Sinne "1. von weibliche Person, die einer anderen Person in Freundschaft verbunden ist, ihr nahesteht" (Martha und Ulrike sind Freundinnen), "2. weibliche Person, mit der ein Mann oder eine Frau befreundet ist [und mit der er oder sie zusammenlebt]" ("Mutter, Vater, darf ich Euch meine Freundin Kunigunde vorstellen? Wir heiraten in zwei Wochen" und "3. weibliche Person, die etwas Bestimmtes besonders schätzt" (Alberta ist eine große Freundin von flambierter Himbeermarmelade).

Phineas nahm Amelias Bekenntnis zu ihrem derzeitigen Singledasein zur Kenntnis, auch wenn er nicht ganz sicher war, was das jetzt zu bedeuten hatte. War das ein sehr subtiler Versuch gewesen mit ihm zum Flirten, oder hatte sie sich nur aus reinem Interesse, unabhängig von sich selbst, erkundigt? Er beschloss nicht darauf einzugehen, dass seine auch seine Frage nach einer Freundin auch seine Berechtigung hatte. Immerhin lebten sie im 21. Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter und es war gesellschaftlich vollkommen akzeptiert, wenn man eine Person des eigenen Geschlechts liebte. Es mochte zwar Menschen geben, die immer noch ihre Vorbehalte gegen eine solche Lebensentscheidung hatten, aber es würde auch immer einige geben, die andere aufgrund ihrer Religion oder ihrer Herkunft verachteten. Auch wenn solch hassgetragene Diskriminierung immer weiter ab-, gesellschaftliche Akzeptanz und Respekt immer weiter zunahmen.
Er befeuchtete sich die Lippen und initiierte eine etwas fortgeschrittenere Tanzfigur, eine doppelte Drehung der Damen mit einer Drehung des Herren, wobei er ihre rechte Hand, die in seiner Linken lag, hinter seinem Rücken in die andere Hand wechseln würde, um erst kurz vor Abschluss der Figur wieder in die normale Ausgangshaltung zurückzufinden. Er gab sich beste Mühe und fand, dass er sich ganz ordentlich anstellte. Einen Tanzwettbewerb würde er zwar wahrscheinlich nicht gewinnen, aber es war grundsolide.
"Warum möchtest Du das eigentlich wissen?", fragte er vorsichtig forschend.

Louisa kam in die große Halle definitiv später als ein paar Schüler. Sie hatte sich erst fertig gemacht, als die anderen schon in die Halle durften. Viel Zeit hatte sie dafür nicht gebraucht. Sie hatte ein knielanges, blaues und schulterfreies Kleid an. Oben war es eng und dann war dort ein Gürtel und darunter lag es sich in mehreren Lagen. Ihre blonden Haare ließ sie normal über die Schulter fallen und sie hatte nur Lipgloss und Mascara drauf. Mehr brauchte sie nicht, da sie sehr reine Haut hatte. Man brauchte für diesen Ball nicht zwangsweise einen Partner, weswegen sie beschloß alleine hinzugehen und zu warten bis alles auf sie zu kam. Sie drängelte sich zwischen den anderen Schülern hindurchzur Bar. Sie bestellte sich etwas zu trinken und beobachte schmunzelnd eine kleine Schlägerei. Dann war sie auch schon vorbei und alles verzog sich wieder. Ein paar Paare tanzten und sie wartete bis 2 ihrer Freundinnen kamen und sie mit auf die Tanzfläche zogen. Sie bewegte sich geschickt und lachte die meiste Zeit.

out: Amelia, Phin, diskutiert das doch per PN



Es war endlich soweit. Denn gerade eben war Mitternacht geworden. Es hatte sich länger hingezogen, als ich gedacht hatte, was aber auch an Ethans Abwesenheit lag. Natürlich unterhielt ich mich auch mit meinen Kollegen, aber er fehlte einfach.
Vor dem großen Fenster der großen Halle, fing das Feuerwerk an. Natürlich war es kein normales Feuerwerk, sondern ein Magisches (man erinnere sich an Fred&Georges Abschiedsfeuerwerk). Funken sprühten, die Decke zeigte natürlich auch alles, und zum Schluss kam ein Riesenkürbig, durch die Decke hinein und verpuffte nur knapp über den Köpfen der Schüler in Rauch. Ich wandte mich zu Emma White, die, als Vertrauenslehrerin, natürlich neben mir saß. "Happy Halloween!", lächelte ich sie an. Es war doch immer schön, ein gutes Fest zu haben. Und dann auch noch einen Ball.

Mit zauberverstärkter Stimme wandte ich mich nun an die Schüler.
"Ich möchte sie alle daran erinnern, dass Tanzkurse für den Weihnachtsball stattfinden. Diese fangen am 1. Dezember, in einem Monat genau, an. Es besteht Teilnahepflicht. Jedes Haus wird einzeln proben. Und zwar im Apperierlehrgangsraum im Erdgeschoss.", ich machte eine kurze Sprechpause, "Die Ravenclaws beginnen um 17 Uhr. Danach folgen die Hufflepuffs um 18 Uhr. Um 19 Uhr proben die Gryffindors und schließlich um 20 Uhr die Slytherins. Danach habt ihr noch die Möglichkeit bis 21 Uhr, wo ihr dann wie üblich in euren Gemeinschaftsräumen sein müsst, weiter zu üben. Jeder der in der 5. Klasse ist, muss mitmachen. Egal ob er zum Ball geht, oder nicht!"

Kurz ließ ich meinen Blick durch die Reihen gleiten. "Und es gibt eine Änderung, bei der Altesbegrenzung. Wenn ihr schon in der 5. Klasse oder älter seid, dürft ihr auch Leute einladen, die jünger sind. Diese müssen dann aber mir oder Emma White, der Vertrauenslehrerin, gemeldet werden und am Tanzkurs teilnehmen!"

Von Racenclawturm

Nach einiger Zeit hatte sich Elenour erneut in die große Halle begeben. Sie hatte die komplette Schminke abgemacht und sich erneut geschminkt. Ihre Schuhe hatte sie unter dem Bett hervorgeholt und war mit neuem Mut zu der Feier gegangen. Sie schätzte die Zeit auf ungefähr 12 Uhr, also müsse es bald mit der Mitternachtsuberraschung losgehen. Sie hatte sich vorgenommen den Abend zu genießen, also versuchte sie möglichst den ersten Teil des Abends zu vergessen und die letzte Zeit. Den letzten Halloweenball zu genießen. Als sie durch die große Flügeltür ging, fing draußen das Feuerwerk an. Sie schaute aus dem großen Fenster uns beobachte das Geschehen. Dann kam ein Riesenkürbiskopf knapp über ihre Köpfe. Die Schule überlegte sich immer wieder was neues. Als Mrs.Sparks eine Ankündigung bezüglich des Weihnachtsball machte, stöhnte sie auf. Der Weihnachtsball erinnerte sie an Harry und an Harry wollte sie gerade als letztes denken. Ein Glück waren sie nicht in einem Haus.

out: sorry, Georgina

Amelia schmunzelte bei seiner Frage. Es war ihr klar gewesen, dass sie kommen würde. Sie selber hätte auch nachgefragt. Manchmal war das Verhalten von Menschen einfacher vorauszuahnen, als den Wingardium Leviosa Zauber auszuführen. Was das Tanzen anging, schien ihn der Ehrgeiz gepackt zu haben, denn er versuchte sich an einer etwas schwierigeren Tanzfigur. Gar nicht mal so schlecht..., dachte sich die Slytherin. Er musste bereits einen oder mehrere Tanzkurse belegt haben. Oder er hatte einen guten Freund oder Verwandten, der ihm geholfen haben musste. Er oder sie war auf keinen Fall schlecht im Tanzen gewesen, wenn auch noch lange nicht perfekt.
"Das war nur aus reinem Inter'esse...", meinte sie lächelnd, "Isch bin etwas vorsichtisch, was Männer mit Freundinnen ange'ht. Ich weiß was Veelas für einen R'uf haben." Keinen besonders Guten..., fügte sie in Gedanken hinzu. Natürlich galten Veelas als intelektuell, elegant, feengleich, wunderschön und waren, laut den Legenden, die besten Tänzerinnen, die es je gab. Aber sie galten auch als eifersüchtig, arrogant, gehässig und es hieß, man sollte als Frau seinen Freund besser vor ihnen "beschützen". Ihre Mutter hatte dadurch einmal schrecklichen Ärger, wegen einer hysterischen Frau, die sich einbildete, sie wollte ihren Mann verführen. Obwohl sie sich nur mit ihm unterhalten hatte.
Plötzlich ertönte lautes Krachen. Die Mitternachtsüberraschung hatte begonnen. Sie beendete ihre Tanzposition mit einem eleganten Abschluss, blieb allerdings neben ihm stehen. Die Viertelveela wandte sich dann zum Fenster und der magischen Decke zu, und sah sich das Feuerwerk an. Es war einfach nur schön und auch in gewisser Weiße romantisch. Den Riesenkürbiskopf, der nur knapp über ihren Köpfen zu Rauch aufging, erschreckte sie etwas. Damit hatte sie nicht gerechnet. Miss Sparks Ankündigungen über den Weihnachtsball lauschte sie konzentriert. Tanzkurse? Tse, brauch ich nicht., dachte sie leicht hochnäsig und lächelte dann aber. Es war wirklich toll, dass sie genau noch am Weihnachtsball teilnehmen konnte.

Veelas und ihr Ruf. Angeblich waren alle Veela femmes fatales, die ihre Opfer verführten und beglückten, wobei diese jedoch nur blind in einen Abgrund stolperten. Phineas war fest entschlossen, dass dies ihm nicht passieren würde. Amelia war zwar eine bezaubernde und beeindruckende junge Frau, aber er würde genügend Selbstdisziplin aufzubringen wissen um nicht unreflektiert auf ihre Reize hineinzufallen.
"Ach, ich bin mir sicher dass..." ...all dies nur von Neidern in die Welt gesetzte Gerüchte sind, fügte er in Gedanken hinzu, doch er kam nicht mehr dazu, dies laut auszusprechen, denn in diesem Moment ging das Mitternachtsspektakel los und der riesige Kürbis verpuffte schließlich in einer beeindruckenden Rauchwolke.
Aufmerksam hörte er den Worten der stellvertretenden Schulleiterin zu. Was war eigentlich mit dem Schulleiter los? Man hatte ihn das ganze Jahr nicht gesehen und niemand wusste genau, was mit ihm nicht stimmte.
"Na, ich bin mir sicher, dass Du keine Tanzkurse mehr brauchst.", lachte er Amelia an und malte sich kurz aus, wie sie wohl der Tanzlehrerin Nachhilfe geben konnte.
Er rieb sich kurz die Augen nach dem hellen Feuerwerk, bevor er sich wieder unvermittelt Amelia zuwandte:
"Sag mal, was ist Dir eigentlich besonders wichtig in Deinem Leben? Gibt es irgendwas von dem Du träumst, oder was Du gerne erreichen möchtest?"

Amelia wandte ihren Blick leicht überrascht zu ihm. Er hatte quasi ihre Gedanken ausgesprochen.
Lächelnd nickte sie. "Vielleischt. Man sollte a'ber auch wenn man perfekt i'st keine Gelegenheit zum Üben und Lernen auslassen.", meinte sie sogar etwas bescheiden. Sie wusste genau, dass etwas Bescheidenheit dem Ruf nie schaden konnte. Andererseits stimmte es ja auch. Schließlich durfte sie nicht einrosten, was das Tanzen anging. Denn selbst Veelas brauchten zwischendurch ein paar Proben. Ihre morgendlichen Dehnübungen vom Balett machte die Slytherin schließlich nicht ohne Grund.
Seine nächste Frage brachte sie etwas ins grübeln. Sie ließ sich etwas Zeit, denn sie wollte ihm eine gute, wohlüberlegte Antwort geben. Das was ihr besonders wichtig war, wusste sie sofort. Ihr Ruf. Aber sie ging dieser Frage lieber erst einmal aus dem Weg und beantwortete die Zweite. Nicht, dass er sie noch für komplett arrogant hielt. Denn selbst für eine Veela hatte Amelia einen ziemlich ausgeprägten Rufszwang.
"Also im Moment will ich einfach nur die Schule gut abschließen, denn eine gute Ausbildung ist einfach wichtig.", sie wartete einen kurzen Moment bevor sie fortfuhr, "Aber eigentlich will ich gerne den Punkt in meinem Leben erreichen, wo ich sagen kann ich habe genug gesehen, genug erlebt und genug Erfahrung gesammelt um vollständig zufrieden zu sein."
Sie sah ihn nun dierekt an. "Und wie sieht es da bei dir aus? Was willst du denn mal so erreichen?"

Phineas erwiderte ihren Blick aufrichtig und mit einem leichten Lächeln, das seine Lippen umspielte. So einfach würde er sie nicht davon kommen lassen. Eine Allerweltsantwort, die Allgemeinplätze wie "Eine gute Ausbildung ist wichtig" und Binsenweisheiten wie "Erfahrung sammeln und vollständig zufrieden sein" wiederkäute, ohne von tiefergehender Reflektion zu zeugen enttäuschte ihn dann doch ein bisschen. Vielleicht hatte er sich auch einfach nur zu viel von der Slytherin erhofft. Die meisten Menschen, die in ihrem Leben viel gereist waren oder reisen mussten, stellten sich irgendwann einmal die Frage was ihnen denn wichtig sei und ob das, was sie taten, doch einen Sinn hatte. Und mit der Notwendigkeit einer guten Ausbildung konnten die wenigsten von den Strapazen von Umzügen überzeugt werden.
"Wofür ist eine gute Ausbildung denn wichtig?", fragte er weiter und überging ihre Gegenfrage einfach. Er könnte sie durchaus später noch beantworten, doch erst einmal würde er nicht lockerlassen bis sie ihm wirklich gesagt hatte, was ihr wichtig war. "Um später einmal das zu machen, was man gerne macht? Oder um möglichst viele Galleonen zu scheffeln, damit man sich alle Sachen leisten kann, die man gerne hätte?"
Was brachte das schon? Schon sehr bald, wenn man in Weltzeitaltern dachte, würde sich die Sonne aufblähen, ihre sengende Hitze würde jegliches Leben auf dieser Erde verdörren lassen, alle Ozeane würde in Sekundebruchteilen verdampfen und alles, magisch oder nicht, was je von Menschenhand geschaffen worden war, würde von dieser unermesslichen Energie hinweggefegt werden, sodass nichts von ihrer Welt, ihrem Leben, ihren Erinnerungen mehr übrig wäre, außer kaltwarme Asche, die einsam und auf ewig durch die immerdunklen und eiskalten Weiten des Weltraums treiben würde, ohne Bewusstsein, ohne Ziel, ohne Sinn.
"Oder möchtest Du eine gute Ausbildung erhalten, weil Du ansonsten nicht mit Dir zufrieden wärst? Weil Du Dir dann vorwerfen wirst, dass Du mehr aus Dir hättest machen können? Aber warum solltest Du Dich verpflichtet fühlen all Deine Talente zu entwickeln, um zufrieden zu sein? Was macht Dich wirklich zufrieden?"
Neugierig sah er sie weiterhin an. Hatte er es mit seinen Fragen übertrieben? Naja, Amelia würde sein Interesse entweder ernst nehmen, oder aber er hatte sich wirklich in ihr getäuscht.

Robyn beobachtete begeistert das gigantische Feuerwerk. Ihre Eltern hatten ihr von dem riesigen Feuerwerk der Weasley-Zwillinge erzählt, das während ihrer ZAGs stattgefunden hatte. Außerdem war die Ravenclaw genau so begeistert von Pyrotechnik wie ihr Vater. Fasziniert betrachtete sie den riesigen Kürbis. Dann lauschte sie der Ansprache. Tanzen war nicht so ihr Ding und wie wusste nicht, ob sie jemand überhaupt fragen würde.


Chasey blickte auf und staunte, doch die Ansprache ließ ihre Gesichtszüge entgleisen. Sie musste da hin und das gefiel ihr gar nicht. Ihr war klar, dass sie so wie so von niemanden gefragt werden würde.

Sonntag Morgen - nach dem Zeitsprung

Entspannt saß ich am Tisch der Lehrer und streckte mich ein wenig. Da Sonntag war hatte ich keine Hektik. Es gab auch keine Neuerungen oder sonstige Ankündigungen. Es waren noch wenige Schüler hier, da die meisten wahrscheinlich erst jetzt aufwachten. Wer konnte es ihnen verübeln? Schließlich war der Ball noch bis in den Morgen Samstags gegangen. Vor allem für die etwas jüngeren eine ziemlich lange Zeit. Aber es hatte sich gelohnt. Es war ein wunderschöner Ball gewesen und auch ich hatte ihn sehr genossen. Während ich so über den Verlauf des Balls nachdachte, nippte ich an meinem Tee. Wie immer hier in Hogwarts, schmeckte er wunderbar.

Amelia saß bereits am Slytherintisch und unterhielt sich mit allerlei anderen Slytherins. Eigentlich mit allen. Sei es, dass sie ihnen nebenbei zuhörte, kurz auflachte, dann und wann einen anderen Schüler begrüßte oder mal einen Kommentar einwarf, sie war bei jedem Gespräch dabei. Es sei denn sie waren nicht für ihre Ohren bestimmt und diejenigen tuschelten. Aus zu privaten Gesprächen hielt sie sich allerdings eher heraus, da sie genau wusste, dass den meisten Engländern Französinnen zu dierekt waren. Außerdem konnten solche Gespräche auch dem Ruf schaden. Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand und sah sich um. Es waren noch relativ wenige Schüler hier. Kein Wunder, es war ja auch Wochenende und jeder hatte die letzten Tage zu wenig Schlaf abbekommen.
Sonntag war ein schöner Tag. Kein Unterricht und jede Menge Zeit um alle möglichen Dinge zu tun, die nichts mit lernen zu tun hatten. Auch wenn die Slytherin sehr ehrgeizig war, brauchte sie doch dann und wann eine Pause. Auch wenn sie sich noch nicht wirklich an das englische Essen gewöhnt hattte. Natürlich hatten sie auch einige wirklich garnidos schmeckende Sachen, aber sie kamen an Frankreich nicht heran und dann gab es noch so einige Spezialitäten, die wirklich komisch oder überhaupt nicht schmeckten.

Lou betrat die große Halle. Es waren noch nicht sehr viele hier, wer würde es ihnen übel nehmen. Die letzten Tage hatte jeder wenig geschlafen, auch sie, doch sie war eher eine Frühaufstehern. Kalt lief sie Richtung Slytherintisch. Ihre Haare hatte sie zu einem lockeren und unodrdentlichen Dutt gebunden. Eigentlich war sie nur durch das Schnarchen eines Mädchens aufgewacht. Langsam ging sie nun auf einen Platz neben Amelia. Die beiden waren etwas angefreundet und einer der Freundinnen bei denen sie zumindest etwas ihre wahre Seite zeigte.
Guten Morgen, gut geschlafen?, murmelte sie zu Amelia während sie sich auf den Platz sacken ließ. Sie nahm sich etwas Müsli und füllte sich noch Milch ein. Langsam fing sie an zu löffeln.

Elenour kam verschlafen in die große Halle. Sie hatte seit dem Vorfall mit Harry nicht sonderlich gut geschlafen. Abends lag sie in ihrem Bett, aber dachte nur an eins, den Streit. Immer noch flimmerte ihr das Bild vor Augen wie er sie eiskalt auf dem Boden sitzen lassen hatte. Wie Harry auf James eingeschlagen hatte und wie ihn angeschrien hatte.Das alles zerrte an ihr und am liebsten würde sie diesen Abend vergessen. Schleichend führte sie den Weg zum Ravenclawtisch fort, dort saß noch keiner mit dem sie gerne reden würde.  Ihre schlechte Laune überwog nunmal. Sonderlich Hunger hatte sie nicht, also schenkte sie sich nur etwas Wasser ein und nippte zwischendurch dran. Sie saß auf ihrem Ellenbogen abgestüzt. Seit dem Ball hatten Harry und sie nicht miteinander gesprochen sie hatten sich auch nur zwischendurch mal gesehen. Doch bei diesen 5 sekündigen Treffen, sahen sie sich nicht an. Ihr Herz zog sich bei diesen Erinnerungen zusammen und eine kleine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel. Sie hatte Sehnsucht nach ihm, seinem angenehmen Geruch, seinen Berührungen und seinen Lippen. Sie hatte ihn zwar erst 2 mal geküsst,  wobei einer davon auch nur zum provozieren war, dennoch war es ein Kuss, eine Erinnerung die sie mit Harry ausgetauscht hatte und die sie nie vergessen würde.  Ein kleines Grinsen umpsielte ihre Lippen. Es verschwand jedoch wieder schnell und sid wagte einen kurzen Blick zum Slytherintisch, da sie aber keinen Harry sah oder keine Sophie, drehte sie sich wieder Richtung Ravenclawtisch.

Amelia sah beinahe schon erleichtert auf, als sie Louisa erkannte.
Mit ihr konnte sie sich viel besser unterhalten, als mit den meisten anderen Slytherins hier. Die beiden Mädchen hatten sich eigentlich in den letzten Wochen ganz gut angefreundet und die Siebtklässlerin war ihr auch eigentlich sehr sympatisch. Sie hatte sich zwar schon nach Sophie umgesehen, aber diese war nirgends aufzufinden. Wie auch immer, sie war ja sowieso eine Gryffindor und konnte sich so schlecht zu ihr setzen. Die Häusereinteilung war manchmal schon etwas komisch. "Bonjour.", grüßte sie sie freundlich, "Ein bisschen su wen'ig, aber ansonsten gut ja."
Die Französin hatte sich gerade ein Marmeladebrot fertiggeschmiert und biss genüsslich hinein. Zufällig wanderte ihr Blick dabei zum Eingang der großen Halle. Und wer kam in diesem Moment hinein? Elenour. Sie sah schon etwas fertig aus, wie gestern auch. Wahrscheinlich war der Halloweenball für sie nicht so gut verlaufen, wie für Amelia. Immerhin hatte die Slytherin schön getanzt und sich ausgezeichnet mit Phineas unterhalten. Sogar auf einer, für sie eigentlich nicht normalen, sehr vertrauten Basis. Kurz lächelte sie schadenfroh, ehe sie sich wieder Lou zuwandte. "Und wie 'ast du geschlafen?", fragte sie nach. Schließlich gehörte es zum guten Ton immer zurückzufragen. Es wirkte dann nämlich interessiert und freundlich gleichermaßen.

Ein wenig verplant, also eigentlich wie immer, betrat Phineas die große Halle. Die Zeit in der Bibliothek gestern hatte ihn erschöpft und auch hungrig gemacht, da er das Abendessen einfach ausgelassen hatte, sodass er sich jetzt richtig auf das Frühstück freute. Er streckte seinen Rücken durch und schaute in Richtung des Slytherintisches, wo Amelia wahrscheinlich sitzen würde. Auch wenn er gestern nicht mehr mit ihr gesprochen hatte, hatte er es sehr genossen den Ball gemeinsam mit ihr zu verbringen. Seine Augen strichen über die Reihen der frühstückenden Schüler, dann sah er die französische Austauschschülerin und lächelte ihr als Guten-Morgen-Gruß zu, ging dann allerdings weiter zum Ravenclawtisch. Um sich zu unterhalten wäre im Laufe des Tages ja noch mehr als genug Zeit, erst einmal war er hungrig.
Gerade als er sich auf einen freien Platz am Ende der Tafel setzen wollte, sah er Elenour, die - mit Verlaub gesagt - alles andere als glücklich aussah, traurig an ihren Glas Wasser nippte und der eine einzige, verstohlene Träne über die Wange lief.
Das war nicht gut. Irgendetwas schien bei Ihr nicht zu stimmen.
Etwas unsicher wie er mit der Situation umgehen sollte sah Phineas sich erst etwas hilfesuchend nach beiden Seiten um, sah allerdings niemanden, der Elenour nahe stand und der ihm vielleicht helfen könnte sie wieder etwas aufzubauen. Also versuchte er es einfach irgendwie, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, wie gut er im Trösten war.
"Hey, Eli", sagte er sanft und freundlich, während er sich auf einen Stuhl neben ihr setzte und sie leicht besorgt ansah. "Du siehst etwas traurig aus heute morgen. Stimmt was nicht?"

Kady saß am Gryffindortisch und gähnte. Es war kein Wunder dass sie müde war, sie war ja schließlich erst um halb fünf eingeschlafen. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Jetzt war es 10:00 Uhr. Kady gähnte nochmal. Um acht war sie aufgewacht. Sie seufzte und trank ihren warmen Kakao aus.

Elenour versuchte leicht zu lächeln, als Phineas azf sie zukam.
Hay Phin., murmelte sie leise und nippte an ihrem Glas. Auf seine Frage wusste sie keine Antwort. Was hätte sie sagen sollen? 'Ach nein eigentlich ist im Moment alles scheiße, James und Harrys Freundschaft liegt im Moment teilweise wegen mir flach, Harry hat James mehrmals wegen mir eine verpasst, dann hatte ich ihn angeschrien und im Endeffekt hatte er mich weinend auf dem Boden sitzen lassen und mich eiskalt ignoriert, danach haben wir kein Wort mehr miteinander gesorochen, ach nein lieber Phin alles okay.' Hätte sie das gesagt, wäre es etwas arrogant und sehr zerstört rüber, eigentlich wollte sie kein Mitleid, aber sie brauchte irgendjemand der sie ablenkte, doch trotzalledem antwortete sie nur mit: Es ging auf jeden Fall mal besser. Liegt vielleicht auch ein bisschen am zu wenigen Schlaf. , log sie teilweise. Eigentlich wollte sie nicht lügen, sie tat es sonst eigentlich nie, aber es kam einfach so aus ihr herazs.

Lou sah wie Amelia schadenfroh lächelte, weswegen wusste sie aber nicht. Sie ignorierte es, denn sie kannte Amelia mittlerweile gut genug um zu wissen, dass sie einfach so vom Charakter her war.
Ach, ich hab eigentlich ganz okay geschlafen, war nur etwas stressig die letzten Tage., erwiderte sie auf ihre Frage und schenkte ihr ein kleines Lächeln. Ihr fiel kein Gesprächsthema ein, doch dann erinnerte sie sich an den Halloweenball, Amelia hatte den ganzen Abend mit einem Jungen aus Ravenclaw getanzt.
Was geht da eigentlich zwischen dir und dem Jungem vom Halloweenball? Ihr habt euch anscheinend schön amüsiert. , fragte sie neugierig. Amelia müsste ihr nicht antworten, aber interessieren würde Lou das schon. Oh ja sie hatte die beiden zwar nur ein paar Mal gesehen, dennoch sahen die beiden glücklich und amüsiert aus.

Sie hatte also etwas zu wenig Schlaf bekommen? Phineas hob mit kritischem Blick seine linke Augenbraue und beobachtete ihren Blick einige Momente lang. Die meisten Leute, die wenig geschlafen hatten, waren etwas abweisend und mürrisch, aber die wenigsten von ihnen weinten und versuchten dann diese Tränen zu verstecken. Wenn sie gegähnt hätte, dann würde er ihr vielleicht glauben, aber so beschloss er doch noch einmal etwas weiter nachzuforschen.
"Liegt vielleicht an zu wenig Schlaf, oder liegt ganz sicher an zu wenig Schlaf?", fragte er vorsichtig, während er sich eine Scheibe Vollkornbrot auf den Teller legte und begann diese mit einer dünnen Schicht Butter zu bestreichen.
Gutes, altes, kontinentales Frühstück.
"Weil, ohne Dich jetzt beleidigen zu wollen, Du siehst wirklich nicht glücklich aus."

Jetzt hatte Elenour den Beweis, dass sie nicht gut lügen konnte. Sie tat es halt auch nur im absoluten Notfall. Phineas sah sie kritisch an und sie kaute auf ihrer Unterlippe rum, jetzt war sie in einer misslichen Lage.
Mm keine Ahnung., erwiderte sie dann und versuchte etwas frischer auszusehen, indem sie sich gerade hinsetzte, die Beine überschlug und sich mit beiden Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. Phin bedchmierte sich sein Frühstück, während sie noch einen kleinen Schluck nahm. Sollte sie es Phineas erzählen? Er würde eh keine Ruhe geben.
Oder es liegt daran, dass Harry und ich Streit haben., murmelte sie nun wahrheitsgemäß und sah dann zu Phin, dann doch direkt wieder auf die hölzerne Tischplatte. Hoffentlich würde es Phin es jetzt dabei belassen, aber so wie sie ihn kannte, würde das nicht der Fall sein. Ihr Augen fingen wieder an nass zu werden, doch sie konnte eine Träne unterdrucken. Oh ja der Streit zerrte sehr an ihren Nerven. Wie sollte es nur weitergehen?

Daran lag es also. Liebeskummer und Streit in einer Beziehung. Solche Vorkommnisse waren immer unschön, ließen sich aber wahrscheinlich nur schwerlich im Leben vermeiden.
Er legte sein Messer neben seinem Teller auf dem Tisch ab und wandte sich ihr mit seiner ganzen Aufmerksamkeit zu. So glücklich Elenour und Harry wohl immer gewirkt hatten, so überraschend und niederschmetternd musste für Elenour jetzt die Erkenntnis sein, dass das Leben eben nicht immer perfekt und süß wie ein Honigkuchenpferd sein konnte.
"Was ist denn passiert?", fragte er vorsichtig, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob Elenour wirklich darüber sprechen wollte. Die meisten Leute wollten sie negative Erfahrungen schließlich erst einmal verdrängen und mit ihrem Schmerz und ihrer Wut alleine sein. Andererseits konnte er aber auch nicht schaden über Konflikte zu reden, denn oftmals half das ja schon bei der Frustbewältigung.
"Hey, ähm, Du musst natürlich nicht darüber reden, wenn Du nicht möchtest.", beeilte er sich hinzuzufügen, noch bevor Elenour antworten konnte. "Aber vielleicht möchtest Du das ja. Gibt es denn sonst etwas, wie man Dir helfen kann?"
Sie musste schon von alleine anfangen darüber zu reden, ansonsten könnte er wahrscheinlich auch nicht viel tun. Sie zu drängen würde die Situation für sie nur noch schwieriger machen.

Amelia lächelte sie leicht verlegen, aber auch mit einem gewissen frechen Ton darin an. "Zwischen mir und Phineas? Eigentlisch nichts.", meinte sie verschwörerisch und nahm erst einmal einen Schluck Kürbissaft, um eine etwas längere Redepause zu haben. Das "eigentlich" machte die Aussagte ein bisschen unsicher, weshalb die meisten wohl sofort falsche Gedanken im Kopf hatte. Nachdem sie ihr etwas Zeit gelassen hatte, in der sie sicherlich ein paar Vermutungen bereits angestellt hatte, kicherte die Viertelveela ein bisschen. "Nein, jetzt im Ernst. Wir 'aben uns gut unter'alten und er ist wirklisch nett, mehr nischt.", klärte sie sie auf. Nicht, dass sie noch falsche Vermutungen anstellte. Was eigentlich ja nicht so schlimm war, nur, wenn sie sie weitererzählte könnte das Probleme geben.
Sie lächelte die Siebtklässlerin freundlich an. "Du 'ast disch aber auch ganz schön amüsiert, was isch gese'en 'abe zumindest." Louisa hatte ordentlich getanzt und gefeiert, was Amelia natürlich bemerkt hatte, da sie die meiste Zeit auf der Tanzfläche gewesen war.
Die Französin bemerkte den Ravenclaw von dem sie gerade gesprochen hatte erst jetzt und erwiederte seinen Gute-Morgen-Gruß mit einem freundlichen Lächeln und einem kleinem Winkzeichen. Dass er sich zu Elenour setzte, freute sie zwar nicht unbedingt, aber er interessierte sie erstmal nicht weiter, denn ihre Aufmerksamkeit galt jetzt erst einmal Lou. "Sag mal, wie sie'ts eigentlisch mit dem Weihnachtsball aus? Schon gespa'nnt?", fragte sie die andere Slytherin schließlich, denn die Bälle waren wohl die aktuellsten Themen, die man finden konnte. In weniger als einem Monat waren bereits die Tanzkurse. Amelia freute sich schon darauf. Einen Partner zu finden wird bestimmt nicht allzu schwer..., dachte sie vergnügt und überlegte sich, was für ein Kleid sie wohl anziehen sollte. Ihre Eltern würden ihr bestimmt jedes kaufen, das sie wollte. Weshalb die Viertelveela wohl die Qual der Wahl hatte. Aber sie hatte für ihre Entscheidung ja schließlich noch genug Zeit.

Ähm.., fing sie an, aber brach damit ab. Sie sah sich im Raum um und suchte nach den richtigen Worten. Wie sollte sie anfangen? Und wie konnte sie es ihm erzählen? Oder sollte sie es ihm überhaupt erzählen? War es besser den ganzen Frust in sich hineinzufressen oder doch lieber es einer Verrauensperson erzählen? Wieder kaute sie auf ihrer Lippe herum und überlegte.
Also..na ja,, setzte sie an,ich weiß auch nicht genau. Harry und James haben ja Streit und auf dem Weihnachtsball waren halt, na ja, James und Nicole auch an der Bar und dann hat James auf den kleinen Kuss von Harry und mir einen Spruch hinterlassen und dann, dann, dann hat Harry James geschlagen, mitten ins Gesicht, dann hab ich ihn angeschrien und und dann na ja bin ich einfach weggegangen und dann, na ja, haben wir uns nur noch ignoriert., brach es aus ihr heraus, dennoch hatte sie sehr gestottert. Wieder stahl sich eine kleine Träne aus ihrem Augenwinkel, die sie schnell wegwischte. Sofort fühlte sie sich ein wenig besser, doch war es das richtige? Immerhin wusste sie nicht, ob Harry es so toll fand, ob sie es jemandem erzählte, aber Phin hätte es ja eh irgendwann mitbekommen und was interessierte sie gerade Harry? Die beiden hatten Streit und deswegen ging es ihr nicht gut, warum sollte sie dann seine Meinung interessieren? Sie wusste echt nicht was sie gerade für ihn fühlte. Liebe oder doch nicht? Sie ging stark davon aus, dass sich an ihren Gefühlen gegenüber ihm nichts geändert hätten, aber sie wusste immer noch nicht, ob er das selbe empfand. Der Kuss kam ziemlich echt rüber, war er es auch oder war er einfach ein guter Schauspieler? Eins wusste sie, sie wollte sich möglichst schnell wieder mit Harry vertragen.