Zauberkunst

Hier lernt man die Kust des Zauberns.

Ich saß bereits an meinem Pult, denn ich hatte diese Angewohnheit immer vor den Schülern da zu sein. Diesmal bekam ich natürlich sofort die Erstklässler. Die aufgeregten Neulinge. Heute war ich besonders früh hier, was auch daran lag, dass ich Jason Hood nicht begegnen wollte. Denn auf eine Diskussion mit ihm, oder gar mehr, hatte ich wirklich keine Lust. Heute würden sie erst einmal die Grundkenntnisse lernen, was die Kunst des Zauberns betraf.
Es ist schon schön Lehrer zu sein..., dachte ich, auch wenn man dann natürlich auch solche Kollegen wie Jason hatte.

Nervös betrat Izzy das Klassenzimmer für Zauberkunst. Sie war viel zu aufgeregt gewesen um etwas zu frühstücken. Die Lehrerin war bereits da. "Hallo", sagte die Erstklässlerin zaghaft.
"Bin ich..bin ich hier richtig für Zauberkunst?" Sie war ungefähr 10 Meter vom Schreibtisch der Lehrerin stehengeblieben, so schüchtern war sie.

Ich sah auf, als ein Mädchen das Klassenzimmer betrat. Eine Slytherin, wie man unschwer an der Schuluniform erkennen konnte. Hoffentlich benahm sie sich nicht so, wie die meisten ihres Hauses. Sie schien aber eher aufgeregt und schüchtern.
"Hallo." Mein Verdacht hatte sich bestätigt, sie war wirklich schüchtern. Ich stand auf und trat lächelnd etwas näher zu ihr. "Setz dich doch, die Restlichen kommen bestimmt gleich. Wirklich gut, dass du das Klassenzimmer so schnell gefunden hast. Ich habe mich an meinem ersten Tag total verlaufen." Das erzählte ich den meisten Schülern, die aufgeregt waren. Und es stimmte. An meinem ersten Tag war ich eine halbe Stunde zu spät gekommen und wir hatten auch noch Zaubertränke mit einem strengen Lehrer. Was sonst.

Izzy nickte schüchtern und setzte sich. "Ich wohne mit meinem Dad auf den Ländereien. Ich bin schon öfter hier gewesen, deswegen weiß ich, wo die Klassenzimmer sind", erklärte sie ein bisschen selbstbewusster. Die Lehrerin schien freundlich zu sein.
"Ich bin Izzy Williams", stellte die Erstklässlerin sich vor.

Ich nickte. Ich hatte bereits von ihr gehört. Sie war doch die Tochter des Hausmeisters, soweit ich gehört hatte.
"Gefällt es dir in Slytherin?", fragte ich sie, da ich nicht wusste, ob sie gerne in Slytherin war. Ich war, anfangs, nicht allzu gerne in Ravenclaw, weil ich dachte dort wären nur Streber. "Emma White, Lehrerin für Zauberkunst und Vertrauenslehrerin für alle." Ich liebte es, das Wort Vertrauenslehrer zu betonen. Es klang gleich wichtiger, als wenn man nur Lehrer sagte.

Izzy nickte. "Dad fand es nicht so toll, dass ich nach Slytherin wollte. Er meinte, ich sei zu gut für dieses Haus. Aber wenn man es so sieht, dann wäre Severus Snape auch zu gut gewesen. Ich finde, auch wenn Slytherin immer böse dargestellt wird, ist es ein gutes Haus." Ihre Stimme wurde immer selbstbewusster.
"Was bedeutet es, Vertrauenslehrerin zu sein?", fragte Izzy neugierig.

Erstaunt hörte ich ihr zu. Sie war erstaunlich erwachsen für ihr Alter. Und offensichtlich ein Bewunderer von Severus Snape. Er war ein interessanter Mann, also hatte er einige Bewunderer, auch wenn ich nicht wirklich dazu zählte. Obwohl er definitiv ein interessanter Mann mit starkem Charakter war.
Als sie mich nach meinem Beruf fragte, lächelte ich. "Also ich unterstütze die Vertrauensschüler und Schulsprecher wo ich kann und biete Beratung für alle Schüler, welches Hauses auch immer, an. Da du dich für Severus Snape interessierst, sagt dir dann vielleicht der Name Minerva McGonagall, etwas. Sie war, wie ich, Vertrauenslehrerin. Allerdings auch stellvertretende Schuldierektorin und spàter auch wirklich Direktorin, nämlich zu meiner Zeit, und Hauslehrerin von Gryffindor." Ich erzählte gerne über Professor McGonagall, denn sie war mehr oder weniger mein Vorbild. Sie diente mir an einer solchen Stelle immer als Beispiel, auch wenn ich mich nie mit einer solch großartigen Frau vergleichen würde.

Izzy nickte. "Ich kenne sie. Professor McGonagall...eine kluge Frau, auch wenn sie sich in Snape gettäuscht hat. Ich wollte nach Slytherin, weil ich mehr über Snape herausfinden will."
Sie sah sich im Klassenzimmer um. "Was machen wir heute?", fragte sie Miss White. Sie mochte die Lehrerin bereits sehr gerne.

Sie war ein interessantes Mädchen, so viel stand fest.
Die restlichen Erstklässler waren, wenn sie nicht bald auftauchten, zu spät, was mich allerdings nicht störte, denn an seinem ersten Tag durfte man sich schon einmal verlaufen. "Nur die Grundlagen, nichts schwieriges.", gab ich ihr Auskunft, "Wir machen, würde ich sagen, erst in der nächsten Stunde Praxiserfahrungen." Ich wusste natürlich, dass es Erstklässler gar nicht aushielten, denn sie wollten alle zaubern lernen, aber es war eben eine schwierige Kunst.

Izzy nickte. Sie war nicht dumm und wusste, dass man, um zaubern zu können auch in der Theorie gut sein musste.
"Warum wollten Sie Lehrerin werden? Hier an Hogwarts, meine ich?", es war eine ernstgemeinte Frage. Ihr Dad hatte hier arbeiten wollen, weil er es wahrscheinlich nirgends geschafft hätte.

Ich lächelte. "Ich wollte schon immer etwas... Respekt von den Schülern. Und außerdem war Zauberkunst schon immer mein Lieblingsfach.", sagte ich freundlich, aber auch etwas abwesend, ich redete eigentlich nicht gerne über meine Vergangenheit, "Du musst wissen ich war eine... typische Ravenclaw. Eine Streberin. Und eine arrogante noch dazu." Ich musste etwas grinsen. Jason hatte eigentlich recht gehabt, auch wenn ich das nie zugeben würde. "Und damals wollte ich dann irgendwann Respekt und naja... so bin ich auf Lehrerin gekommen." Ich redete immer offen mit Schülern, dafür war ich bekannt. Deshalb hatte ich ihr auch die Wahrheit erzählt.