Die Große Halle

Amelia beobachtete ihn.
Offenbar brauchte er einen Moment um sich zu sammeln. Diese Reaktion quittierte sie mit einem Schmunzeln. An Selbstunterschätzung litt sie nicht, weshalb sie sich nur etwas bestärkt fühlte.
Sie sah zu Robyn und lächelte entschuldigend.
"Isch 'offe, dass du nischts dagegen 'ast"
Dann hakte sie sich bei Phineas unter. Er war sehr höflich, das stand fest. Und vielleicht ein wenig... schüchtern? Sie warsich nicht sicher ob das die richtige Beschreibung für jemanden war, der sich in großen Menschenmengen etwas unwohl fühlte und sich deshalb etwas zurückhielt.
Sie sah zur Tanzfläche. Zwei Paare darauf kannte sie nur zu gut. Einmal war da die bezaubernde Elenour mit ihrem geliebten Harry. Und dann waren dort James und Nicole? Interessant. Nun, offenbar war die Schulsprecherin sehr leicht über Potter hinweggekommen. Der Ärmste... aber zum Glück nicht das Problem der Viertelveela.

Amelia wirkte so sicher und selbstbewusst, als wäre sie ein Fisch auf dem Wasser der Tanzfläche. Sie strahlte eine Selbstgewissheit aus, die Phineas beruhigte. Sie schien sich aufrichtig über die Aufforderung zum Tanz zu freuen.
Durch den dünnen Leinenstoff seines weißen Hemdes konnte er die Haut ihres Unterarms fühlen, der leicht und sanft um seinen geschlungen war. Wie durch ein Wunder fühlte sich die Haut der Viertelveela, zumindest soweit er das beurteilen konnte, angenehm kühl an.
Irgendwie, und Phineas konnte sich nicht ganz erklären warum, machte ihn die Entspanntheit Amelias auch etwas lockerer und er kam sich nicht mehr so fehl am Platze vor.
Er hatte ein hübsches Mädchen zum Tanzen aufgefordert und er würde das auch durchziehen können, ohne sich dabei zu blamieren. Er sah zur Seite und lächelte Amelia an, während sie über die Tanzfläche gingen.
"Ich hoffe es stimmt, was sie über die Tänzerinnen von Beauxbatons sagen, denn mit einer so wunderschönen Tanzpartnerin an meiner Seite, achten dann vielleicht weniger Leute auf mich und eventuelle Schrittfehler." Er grinste freundlich, um klarzustellen dass er seine Bedenken eher spaßhaft, sein Kompliment aber wahrhaft geäußert hatte. Seine Schwester hatte ihm einige Tanzschritte beigebracht, also sollte das nicht das Problem sein.
Mit seiner Linken umfasste er Amelias rechte Hand sanft und hob sie elegant auf Schulterhöhe, ins Tanzposition.
"Darf ich die Dame bitten?", forderte er sie höflich zum nähertreten auf, sodass er seine Hand auf ihren Rücken legen konnte. Es galt als unziemlich, die Dame in die richtige Tanzposition zu rücken, zumindest hatte seine Schwester das von ihrem Tanzkurs so berichtet.

Amelia lachte bei seiner Bemerkung auf.
"Merci. Und du 'ast ja keine Ahnung wie gut wir tanzen kön'nen.", meinte sie schmunzelnd. Wobei der letzte Teil natürlich als Scherz gedacht war. Aber es stimmte schon teilweise. Vor allem, weil noch dazukam, dass Veelas die besten Tänzerinnen überhaupt waren. Und die Verführerischten.
Kaum ein Mann konnte sich je dem Charm einer Veela entziehen. Bei Amelia waren die Gene natürlich schon abgeschwächt, aber sie waren dennoch aktiv und deutlich spührbar. Und sehbar, denn schließlich schimmerten ihre Haare immer etwas silbern, was den Meisten allerdings kaum auffiehl.
Sie fand immer wieder Gefallen daran, dass sie die männlichen Wesen mehr als andere Mädchen und Frauen beeinflussend konnte. Auch wenn sie ihre volle Veelaenergie kaum ausnutzte, denn das war immer eine etwas riskante Sache. Auch wenn sie sich bestimmt lohnte.

"Natürlisch.", meinte sie lächelnd und stellte sich genau so vor ihn, dass er seine Hand auf ihren Rücken legen konnte ohne sich dabei wild zu verrenken.

Robyn nickte lächelnd und ging zur Bar, wo sie sich ein Glas Kürbissaft genehmigte. Ihr Blick fiel dann auf eine Gryffindor (Kady) ohne Kostüm. "Hey. Schön, das jemand als sich selbst verkleidet kommt.", meinte sie und zwinkerte freundlich. "Ebenfalls ohne Partner?", fügte die Ravenclaw noch dazu und trank ein Schluck.


Chasey stand noch immer da im Eck und langweilte sich. Sie traute sich nicht irgendjemanden an zu sprechen und starte an die Wand.

Kady sah hoch, als sie von einer Ravenklaw angesprochen wurde. Sie schien freundlich zu sein.
Ja...ich verkleide mich nicht gern. Sie nickte. Ähm...ja. Sie lächelte etwas. Ich schätze...du bist als Irin verkleidet?

"Ja, stimmt, bin irgendwie stolz auf meine Herkunft." Robyn lächelte und strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Aber ich bin jetzt in meinem letzten Jahr und da macht man irgendwie alles mit." Sie lies ihren Blick wandern. "Aber als Deko hätten sie auch meine alten Kessel nehmen können. Die sehen alle irgendwie gruselig aus nach dem bei mir was schief gelaufen ist.", fügte sie trocken hinzu und grinste. Sie hatte die Fähigkeit von ihrem Vater geerbt ihre Zaubertränke in die Luft zu jagen.

Kady lachte leise. Ich bin auch grottenschlecht in Zaubertränke... Sie schaute auf ihre Füße und sagte nichts. Schon im letzten Jahr? Dann will sie doch garantiert nichts mit mir zu tun haben wollen...

Langsam sah Gabriel sich um. Alle waren verkleidet, alle außer er. Zwar war der Ravenclaw kreativ und individuell, doch mit Kostümen hatte er es nicht so. Jede Verkleidung spiegelte einen selbst wieder.
Unruhig wippte sein rechter Fuß auf und ab. Als er sich in der Menge umsah, erhaschte er einen Blick auf ein Mädchen, welches wohl auch nicht verkleidet war. So weit er sich erinnern konnte hieß sie Kady... Kady und dann irgendwas mit H.. Auf jeden Fall war sie Gryffindor. Gerade unterhielt sie sich mit einem anderen Mädchen. Auch ein Ravenclaw, wie er. Doch Gabriel's Blick glitt wieder zurück zu der Gryffindor. Gründlich musterte er Kady. Sie schien schüchtern zu sein, so wie sie nur leise lachte und schließlich auf ihre Füße sah, als wäre ihr das Gespräch unangenehm. Gabriel wandte seine Aufmerksamkeit nun dem anderen Mädchen. Sie schien offener zu sein.

Kady fühlte sich plötzlich beobachtet. Sie drehte sich um, konnte aber nichts genau erkennen, es standen einfach zu viele Leute herum. Mit einem komischen Gefühl schaute sie wieder zu Boden. Werde ich jetzt schon paranoid?

James lächelte. Er wusste genau, dass sie nicht nach Jade gesucht hatte. Innerlich schmunzelte er und ließ es einfach für sich. Langsam bewegten die beiden sich immer wieder zum Takt.
Die Herzensbrecherin also., schmunzelte er.
Als sie die Uberraschung erwähnte sah er sie an.
Das freut mich aber Nicole, du wirst dieses Wissen doch mit deinem aller aller allerbesten Freund teilen oder?!, sagte er und machte einen Schmollmund. Er hasste es wenn Leute ihn neugierig machten und es nicht verraten wollen. Grinsend schaute er sie an.

Nicole grinste ihn weiterhin an.
"So, James Anderson... du bist also mein allerbester Freund, ja?", meinte sie um ihn etwas zu provozieren, "Wie kommst du denn zu dieser Annahme?" Sie wartete noch einen Moment ehe sie leicht auflachte.
Sie zwinkerte ihm zu. "Ich kann dir einen Tipp geben, wenn du willst..." Die Slytherin wollte es noch etwas spannend machen. Er würde es sich sowieso wahrscheinlich denken können. Er war nämlich klug und außerdem brauchte man dazu nur einen gesunden Hausverstand. "Ich denke dass ein Scherzartikelladen ganz schön Geschäft gemacht hat..."

Jeder will mein aller aller aller bester Freund sein, nicht wahr?, sagte er mit ernstem Gesichtsausdruck, lachte dann jedoch kurz auf.
Sag jetzt lieber Ja Frau Malfoy., sagte er und grinste breit.
Er wartete auf eine Antwort, oh ja er wüsste schon was er tun würde, wenn sie verneinen würde. Oh ja das wusste er.
Über ihren Tipp dachte er kurz nach. Er hatte schon eine kleine Vermutung, war sich aber nicht so sicher.
Frau Malfoy ich bitte sie sehnlichst, mir noch einen weiteren Tipp zu geben, damit ich mir sehr sicher sein kann
, sagte er und grinste sie an und wuschelte einmal kurz durch ihre Haare.
Mit einem Grinsen auf den Lippen schaute er sie an.
Tut mir leid, aber das musste sein., scherzte er. Ja, er musste ihr Meisterwerk zerstören. James liebte es, Nicole zu ärgern, er war wie seine kleine Schwester.

Gabriel sah, wie Kady in seine Richtung sah. Doch sie schien ihn nicht zu erkennen, denn ihr Blick galt nach wenigen Sekunden wieder dem Boden. Der 15-jährige drängte sich durch die Massen und erreichte die Gryffindor.
"Hey. Auch ohne Verkleidung?", sagte er und ein kleines Schmunzeln zupfte an seinen Mundwinkeln.
"Ich bin Gabriel Hebrew", fügte er schnell hinzu und lächelte warm.

"Es tut mir wirklich sehr leid Mister Anderson, aber ich muss leider verneinen, denn ich lüge nur ungern.", neckte Nicole ihn und grinste fröhlich breit.

Ihr Grinsen verschwand allerdings schnell, als er ihr durch die Haare wuschelte.
Die Slytherin hatte den ganzen Abend damit verbracht, dass diese gut hielten. Sie hatte sich extra schöne Locken gedreht und jede Strähne einzeln geordnet. Nur für den Weihnachtsball würde sie sich mehr Mühe geben. Und nun sah es wahrscheinlich so aus, als wäre sie gerade aufgestanden. Wegen James.
Leicht wütend funkelte sie ihn an. "Nach dieser Aktion werde ich Ihnen natürlich nichts mehr sagen. Kein Wort mehr über die Überraschung verlässt meine Lippen." Sie zwinkerte ihm zu und lächelte wieder. Auch wenn sie ihm noch ein kleines bisschen böse war.

Kady sah auf, als sie ein gewisser Gabriel Hebrew ansprach.
Ähm...ja, auch ohne Verkleidung
Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: Ich bin Kady Harvey. Du bist...in Ravenklaw, richtig?

Gabriel lächelte leicht.
"Freut mich dich kennen zu lernen. Jap, ich bin ein Ravenclaw und du ein.. Gryffindor, stimmts?", fragte er freundlich. Kurz fuhr er sich mit einer Hand durch sein schwarzes, weiches Haar, dann glitten seine Hände in die Hosentaschen seiner dunklen Jeans. Das schwarze Hemd legte sich in leichte Falten, als sich Gabriel etwas nach hinten lehnte.

Kady nickte leicht.
Ja...Gryffindor. Sie war meist sehr zurückhaltend, sagte also nichts mehr.
Was soll ich auch sagen?
Kady musterte ihn unauffällig.
Er ist groß. Größer als ich....naja, soo schwierig ist das ja auch nicht. Wie alt er wohl ist? Ist er nicht ein Fünftklässler?
Sie war sich nicht sicher. Als sie ihn weiter unauffällig musterte, blieb ihr Blick an seinen Augen hängen. Sie waren so dunkel, beinahe schwarz. Schnell schaute Kady wieder weg.

Lächelnd bahnte sich Settembre durch die Menge und blieb bei einer Sitzgelegenheit stehen. Etwas weiter entfernt konnte sie Kady sehen, welche mit ihr in die Klasse ging, und mit einem Ravenclaw sprach. Kurz grinste die Gryffindor, dabei wollte sie nicht stören, Kady war auch nicht verkleidet, genau wie sie. "Mensch, ich brauch was zum Trinken, die Hitze bringt mich sonst noch um.", dachte sie und schritt zugleich zur Bar. Mit irgendeinem Getränk (Settembre wusste nicht genau was es war, doch sie hoffte es war Kürbissaft) ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Nachdem sie einen großen Schluck getrunken hatte (ja, es war Kürbissaft), seufzte sie laut auf. Vielleicht würde sich ja mal jemand zum Unterhalten finden, aber wie es schien, war jeder beschäftigt. Nachdenklich schob Settembre sich die langen, dunkelbraunen Haare hinter die Ohren.

Gabriel sah auf Kady hinab. Er suchte ihren Blickkontakt, doch konnte keinen aufbauen. Sie war still und wie ein Ruhepol für den Dunkelhaarigen. Kurz legte er seinen Kopf in den Nacken, ebenso wie seine Hand und massierte einen bestimmten Punkt, um eine Verspannung zu lösen. Der Ravenclaw wandte seine Aufmerksamkeit wieder Kady zu und ließ sich langsam nach hinten an eine Wand fallen.
"Alles in Ordnung?", fragte er als er bemerkte wie sie wegsah. Wie ein automatischer, körperlicher Reflex zogen sich seine Augenbrauen ein wenig zusammen.

Kady konnte kurz ihre Freundin Settembre erkennen, die in die Halle kam. Ebenfalls unverkleidet.
Ja, klar. Alles in Ordnung. Wieso fragst du?
Kady schaute wieder zu Gabriel hoch.
Wie's aussieht benehme ich mich echt dumm...
Sie versuchte etwas lockerer zu wirken und lächelte ihn an.

Er folgte dem Blick von Kady und sah ein Mädchen, welches etwa im gleichen Alter wie Kady war. Dann sah er wieder zu seiner Gesprächspartnerin.
"Gut. Ich meinte nur weil du irgendwie.. abwesend wirktest", antwortete er. Als sie lächelte, wurde er sofort davon angesteckt, und ein ebenso breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Ihr Lächeln war warm und freundlich, sodass er sich gleich besser fühlte. Er mochte solche Menschenansammlungen nicht besonders.
"Willst du was trinken?", fragte er schließlich und sehnte sich insgeheim nach einem Sitzplatz.

Kady grinste zurück. Sie musste gar nicht versuchen lockerer zu wirken, sie wurde lockerer. Trinken?Gerne... Sie fühlte sich etwas blöd, weil sie saß und er die ganze Zeit stand, also schaute sie sich nach Sitzplätzen um, die frei waren und sich gegenüber standen. Kady entdeckte einen und sah Gabriel fragend an.

Gabriel sah zu Kady, dann zu den zwei freien Sitzplätzen. Lächeln stieß er sich von der Wand ab und griff ohne darüber nachzudenken nach Kadys Hand. Sachte zog er sie hinter sich her durch die Menschenmenge zu den Sitzplätzen. Mit einem ehrleichtertem Seufzen ließ er sich auf den Stuhl, nur um gleich wieder aufzustehen.
"Was möchtest du denn trinken?", fragte er freundlich und sah auf Kady hinab.

Erschrocken zuckte Kady zusammen, als Gabriel ihre Hand nahm, sagte aber nichts. Sie setzte sich hin und antwortete auf Gabriels Frage: Ein Kürbissaft wäre schön Sie lächelte wieder etwas.

Gabriel nickte.
"Geht klar", sagte der Dunkelhaarige und verschwand an der Bar. Nach wenigen Minuten standen zwei Kürbissäfte vor ihm. Er nahm sie entgegen und ging zu Kady zurück. Mit einem freundlichen Lächeln stellte er ihr den Kürbissaft hin und setzte sich.